Gegenstempel

Französischer Taler (1765) mit Berner Gegenstempel
Gegenstempel zur Remonetarisierung einer unkenntlich gewordenen römischen Münze

Ein Gegenstempel, auch Kontermarke und Stempelzeichen genannt, ist eine von der Antike bis ins 20. Jahrhundert mit einem kleinen Stempel oder einer Punze angebrachte Markierung (Buchstaben, Zahlen oder Zeichen) auf einer Münze oder Medaille, die nachträglich eingeschlagen wurde, um anzuzeigen, dass eine bisher ungültige Münze Geltung erhält oder dass der Wert einer bisher kursierenden Münze verändert worden ist. Die Gegenstempelung führt häufig zu einer sekundären Fehlprägung, vor allem zu Schrötlings­rissen. Die Gegenstempelung unterscheidet sich von einer Überprägung dadurch, dass letztere das gesamte vorherige Münzbild beidseitig zu überprägen versucht, während sich die Gegenstempelung auf eine Teilfläche der Münze beschränkt und im Regelfall einseitig erfolgt.

Gelegentlich versahen auch Privatpersonen oder Unternehmen Münzen mit Gegenstempeln, beispielsweise zu Prüfzwecken oder als Werbemittel. Gegenstempel kennzeichnen eine bestimmte Phase der Objektgeschichte einer Münze.[1]

  1. Bernhard Weiser, Objektgeschichtliche Betrachtungsweise in der Numismatik, in: MünzenRevue 9/2020, Seite 167 bis 172 mit weiteren Nachweisen

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